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Nachtleben


Das Nachtleben ist nicht erst durch den Tourismus entstanden. Nightclubs, Bars und Massagesalons gibt es auch in der Provinz, wo Fremde nie oder nur ganz selten aufkreuzen. Es stimmt allerdings, daß zumindest in einigen wenigen Städten wie Bangkok oder Pattaya der Tourismus dazu beigetragen hat, daß das Nachtleben kräftig expandierte. Viele Bars und einige große Nightclubs zeigen abends ein Programm aus Musik und/oder Show, an dem sich der Gast durch Zahlung eines Eintrittgeldes oder über erhöhte Getränkepreise finanziell beteiligt. Es ist immer ratsam, vorher zu fragen, wieviel letztlich zu bezahlen ist. Dies gilt auch, wenn in einem teuren Club vom Kellner eine charmante Hostess zwecks Unterhaltung an den Tisch gesetzt wird. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn er für die Gesprächsbereitschaft der »Studentin« ein paar hundert Baht pro Stunde berechnet. Die in den Bars arbeitenden Service Girls lassen sich gerne einen sogenannten Ladies Drink spendieren. Bar und Girl verdienen beide daran. Will ein Girl vor Geschäftsschluß mit einem Kunden die Bar verlassen, verlangt der Kassierer ein Ablösegeld, Barfine, in Höhe von 300 bis 500 Baht. Die Freischaffenden suchen ihre Kunden auf der Straße, in Biergärten, Discos oder auch an den Stränden. Manche dieser Shorttime-Spezies haben sich innerhalb kurzer Zeit gesundgestoßen. Bei den Freiern war häufig das Gegenteil der Fall.
Wer den Verlockungen nicht widerstehen kann, sollte sich unbedingt mit einem Kondom - volkstümlich Meechai genannt - vor einer möglichen Ansteckung mit einer Geschlechtskrankheit (venereal disease; kurz: VD) schützen. Infizierte können sich in einer der zahlreichen VD-Clinics kurieren lassen, die für ihre Hilfeleistung durch Anzeigen unter anderem in den beiden Tageszeitungen Bangkok Post und The Nation sowie in verschiedenen Touristenheften werben.
Thema Aids: Gibt es Aids in Thailand? Ja! Wie stark Aids verbreitet ist und wo die Schwerpunkte der Verbreitung liegen, läßt sich aus Mangel an gesicherten Zahlen nur ungefähr bestimmen. Gesundheitsexperten gehen von rund einer Million HIV-infizierter Thais aus. Bei etwa 60.000 hat die Infektion bereits zur Krankheit Aids geführt. Von den sogenannten »Sex Workers« sollen landesweit 17 Prozent - also jede sechste Person - mit dem Aidserreger infiziert sein; in Nordthailand sogar 40 Prozent.
Ob nun diese Zahlen den Tatsachen entsprechen oder ob sie vornehmlich zur Abschreckung durch die Presse gingen, sei dahingestellt. Auf jeden Fall stimmen sie nachdenklich.
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